In den Schriftzug einsteigen und ans Ziel kommen! Vorschulzeit Grundsätzlich ist die Feststellung einer Legasthenie erst  dann möglich, wenn das Kind schon zur Schule geht, also bereits erste Erfahrungen mit dem Lesen und Schreiben gemacht hat. Dennoch kann im Vorschulalter viel unternommen werden, was den späteren Schuleinstieg erleichtert. Ab dann heißt es achtsam sein: Denn Kinder können Schwächen oft sehr gut ausgleichen und Probleme zeigen sich erst verstärkt in der 3. Klasse!  Besonders Kinder aus Familien, in denen schon ein Fall von LRS bekannt ist, profitieren von einer individuellen Förderung im Vorschulalter. Allgemein ist es von großer Bedeutung, dass schon vor der Schule möglichst viele Erfahrungen mit Bilderbüchern gemacht werden und daraus vorgelesen wird (”Literacy”). Wie wird ein Buch gehalten? Wo ist vorne und hinten? Wie blättert man um? Wo ist ein Bild? Wo steht Schrift? Wo findet man in der Umwelt noch Schrift? Haben bestimmte Zeichen eine Bedeutung, z.B. im Straßenverkehr? Werden ganze Worte aufgrund von bestimmten Merkmalen schon erkannt (BILLA)? Werden einzelne Worte nachgemalt? Hier befinden wir uns in der “Logografischen Phase” des Schriftspracherwerbs. Die meisten Kinder sind in diesem Alter in der Lage, sich viele Wortbilder ganzheitlich einzuprägen. Es stellt sich die Frage, ob das nicht mehr genutzt werden sollte. Besonders wichtig ist es mir auch darauf hinzuweisen, ob das Kind alle Laute richtig aussprechen kann. Sollte das nicht der Fall sein, ist eventuell eine logopädische Therapie notwendig. Ebenso ist schon frühzeitig auf die richtige Stifthaltung zu achten. Ist diese sehr verkrampft, führt das unweigerlich zu Schreibproblemen (Grobmotorik -> Feinmotorik -> Graphomotorik). Man nimmt heute an, dass es von Vorteil ist, wenn Kinder schon im Vorschulalter dazu fähig sind, bestimmten Lauten unserer Sprache Schriftzeichen (Buchstaben) zuordnen zu können und umgekehrt. Auch die Benennungsgeschwindigkeit ist dabei von Bedeutung. Einen Einblick in die Lautstruktur unserer gesprochenen Sprache zu haben (”Phonologische Bewusstheit”) zählt zu einer wichtigen Grundlage, um lesen und schreiben zu lernen. Auch hier sind konkrete Materialien aus der Montessoripädagogik eine große Hilfe. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die sog. “Phonotaktischen Fallen” berücksichtigt werden (z.B: Hören wir beim Wort “Leiter” ganz am Ende ein “A”? Sollte das Kind mit “ja” antworten, so hat es Recht und mit seinem Gehör ist alles in Ordnung!) Macht man Lautschulung, so ist also das Wortmaterial sehr gut auszuwählen! Zur Schulung von Motorik, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit stehen mir ebenfalls viele Materialien zur Verfügung! Inhalte dieser Seite in Kurzform: Die Feststellung einer Legasthenie ist erst im Schulalter möglich. Bestimmte Kinder profitieren besonders von einer individuellen Frühförderung. Der Umgang mit “Geschriebenem” ist schon vor dem Schuleintritt sehr wichtig. Viele wichtige Bereiche sollten im Vorschulalter genügend gefördert werden. Eine frühe Einführung bestimmter Laut - Buchstaben - Verbindungen wirkt sich auf das schulische Lernen positiv aus. Das schnelle Benennenkönnen ist dabei von großer Bedeutung! Die Lautschulung darf nur mit ausgesuchtem Wortmaterial erfolgen!